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Beitrag vom 31.03.2007
Meral 5 – Alles ist 1
Silvy Pommerenke
Eine Berliner Band, die leider noch viel zu unbekannt ist. Meral 5, das sind Samuel, Cosmic, Meral, Matthias und Clemens – alle in den Zwanzigern. Und sie machen laut eigener Angabe Soul-Power-Funk.
Wobei diese Umschreibung ihre Musik nicht wirklich, beziehungsweise nur ansatzweise benennt. Machen wir einen Versuch, ihre Musik zu beschreiben: da wären zum einen die deutschen Texte, die starke Analogien zu Joy Denalanes erstem Album oder zu Cassandra Steen hervorrufen. Deutscher Soul und R`n`B ist zur Zeit riesig aktuell und Bands wie Positunes oder Glashaus und Solisten wie Laith Al-Deen oder Samir klingen allenthalben aus den Radios. Wobei diese sich auf die Schmusevariante eingestellt haben und Meral 5 sich deutlich in Richtung Funk orientieren. Dann also doch Soul-Power-Funk!? Aber nein, denn Soul und Funk allein reichte den Fünfen nicht, und sie packten in ihre Musik noch einen gehörigen Schuss Pop ("Nur du und ich") und Rock ("Überall") hinein. In einem Song schimmert sogar die Neue Deutsche Welle durch ("Bitte bitte"), und die junge Annette Humpe taucht mit ihrer Achtziger-Jahre-Band Ideal vor dem geistigen Auge auf.
Entstanden ist eine freche Mischung aus quasi allen Stilrichtungen, die die Musikszene so zu bieten hat. Ursache dafür ist sicher auch das breite musikalische Spektrum durch das sie sich haben beeinflussen lassen, denn dies reicht von The Doors über Sade bis hin zu Nina Hagen. Der Spaßfaktor ist auf jeden Fall groß bei den Fünf Freunden – sowohl für das Publikum als auch für die MusikerInnen. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, sollten Sie Sich unbedingt das Video "Meer" auf ihrer MySpace Seite ansehen.
Seit vier Jahren spielen sie zusammen und haben bereits eine EP mit fünf Songs veröffentlicht ("Meer"). Das kommende Album mit dem Titel "Alles ist 1" wird derzeit im Studio bearbeitet und wartet begierig auf die Präsentation in der Öffentlichkeit. Man kann den jungen MusikerInnen nur die Daumen drücken, dass ihre Musik demnächst einem größeren Publikum zu Gehör kommt, denn es wäre schade um das Potenzial, das in dieser Band steckt. Deswegen sollte man auch die Abschiedsformel auf ihrer Website unbedingt beherzigen: "Werdet mehr, wir freuen uns drauf! Grüße von Mer im All."
Anspieltipps: "Rote Blumen" kommt einer Erleuchtung gleich, ganz im Sinne der Achtziger ist diese R`n`B-Ballade zum hinknien schön! In dem Spacefunk Song mit elektronischem Flair "Keine Zeit" kreiert die Band einen Sound, der Funk, Motown Soul, achtziger Jahre Pop und Songwriting vereint. "Überallsein – Dance Remix" ist gigantisch umgesetzt, und die Gitarren in ihrer auffordernden Art und Weise gehen ein geniales Wechselspiel mit Merals tiefer Soul-Stimme ein.
Weiterhören: Positunes und Joy Denalane "Mamani"
Meral 5 im Netz: www.meral5.com
AVIVA-Tipp: Die Musik ist funky, soulig und absolut dancefloor-kompatibel. Auch live ist die Band ein absolutes Erlebnis, vor allem durch das energiegeladene Auftreten von Sängerin MERAL Al- Mer, die mit ihrer charismatischen Art selbst die notorischsten Kopfnicker zu einem heftig-extatischen Wackeln hinreißen dürfte...
Meral 5
Alles ist 1
Label: Selbstverlag, VÖ: 2007.
Zu bestellen direkt bei Meral 5.